Mali sei nicht Afghanistan, beteuert
Verteidigungsminister Thomas de Maizière. Zum Beleg verweist er
darauf, dass die Bevölkerung in dem afrikanischen Land, anders als am
Hindukusch, nie richtig hinter den Aufständischen gestanden habe. Wer
sich jedoch an den Anfang in Afghanistan erinnert, der hat auch von
dort eine Bevölkerung im Gedächtnis, die sich freute, vom Joch der
Taliban-Herrschaft befreit zu sein. Die blutigen Anschläge aus dem
Hinterhalt folgten. Das kann in Mali genauso kommen. Aber es gibt in
der Tat den Unterschied, dass die Deutschen nicht selbst in die
Kämpfe eingreifen, sondern die malischen Truppen lediglich ausbilden
und medizinisch versorgen wollen. Doch noch hat die Mali-Mission
einen entscheidenden Schwachpunkt: Es gibt zwar eine Begründung für
den Einsatz, aber es fehlen die klaren Ziele, die erreicht werden
sollen, um ihn dann wieder beenden zu können. Das muss der Bundestag
dringend nachholen. Denn als Lehre aus Afghanistan gilt: Nicht nur
sagen, warum es reingeht, sondern gleich auch festlegen, wann es
wieder rausgeht.
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