Reiche Russen sollen nach dem Willen der
Berliner Regierungskoalition dabei helfen, das Euro-Mitglied Zypern
vor der Staatspleite zu retten. Russische Investoren hätten bei
zyprischen Banken Milliarden Euro angelegt, umgekehrt würden aus
Zypern Milliardeninvestitionen nach Russland fließen. „Zyperns
Leistungsbilanz weist hohe Auslandsinvestitionen in Russland auf“,
sagte Unionsfraktionsvize Michael Meister der in Düsseldorf
erscheinenden „Rheinischen Post“ (Freitagausgabe). Zyperns neue
Regierung könne den Abfluss des Geldes stoppen. „Die zypriotische
Regierung muss ein Interesse daran haben, das Geld im eigenen Land zu
behalten, um damit Strukturveränderungen voranzubringen“, sagte
Meister. Die auffällig hohen Auslandsinvestitionen Zyperns in
Russland legen den Verdacht nahe, dass zyprische Banken in großem
Umfang das Schwarzgeld russischer Oligarchen weiß waschen. Im
Bundestag gibt es daher erhebliche Bedenken gegen eine Rettung
Zyperns mit Krediten aus dem Euro-Rettungsschirm ESM. „In dem von der
Troika mit der neuen Regierung Zyperns noch zu verhandelnden
Memorandum of Understanding wird auch das sensible Thema Geldwäsche
gelöst werden müssen“, sagte Meister. Es sei „nicht ausgeschlossen,
dass Russland kurzfristig mit einem Überbrückungskredit einspringt“,
sagte der CDU-Politiker.
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