Das ist absurd: Ausgerechnet Obdachlose und
Flüchtlinge, die es sich kaum leisten können, sollen bei Banken für
ein Konto mehr zahlen als Normalkunden. Denn für sie, denen ohne
Einkommen, Wohnsitz und Arbeitsplatz die Basis fürs Konto fehlte, war
das Basiskonto ja gedacht. Die Argumentation der Banken ist scheinbar
logisch: Das Basiskonto löst mehr Aufwand aus, weil mehr Beratung,
Hilfestellung und Prüfung nötig ist. Was Deutsche Bank, Postbank und
Sparkasse Holstein aber nicht beantworten können, ist die Frage,
warum Teile der Konkurrenz es schaffen, so ein Konto unentgeltlich
anzubieten, während sie selbst zwischen sechs und neun Euro im Monat
verlangen. Das erweckt entweder den Eindruck von Gebührenschneiderei
oder den Verdacht, die teuren Banken wollten sich lästige Klientel,
die ihnen per Gesetz aufs Auge gedrückt wurde, vom Hals schaffen. Den
Kardinalfehler hat aber schon der Gesetzgeber gemacht. Eine Pflicht
zum Basiskonto-Angebot hätte es nur für bedürftige Kunden geben
dürfen. Das Gesetz gehört dringend auf den Prüfstand.
www.rp-online.de
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell