Auf malischem Boden rechnet
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen vor, dass angesichts
deutlich verkleinerter Auslandseinsätze auf dem Balkan und am
Hindukusch noch Luft für weitere Missionen der Bundeswehr ist.
Sozusagen als Vorgeschmack soll die Ausbildung malischer Soldaten
durch Bundeswehrkräfte von derzeit knapp hundert auf bis zu 250 Mann
hochgefahren werden. An einen Kampfauftrag sei nicht gedacht,
versichert die Regierung – und verspricht doch gleichzeitig als neue
Strategie, sich künftig „früher, entschiedener, substanzieller“ in
Krisenlösungen einzubringen, auch militärisch. Doch ganz gleich ob
Afghanistan oder Afrika – stets warnten Experten jahrelang davor,
dass etwas dramatisch schief läuft. Militärs wurden erst geschickt,
als es quasi zu spät war. Wer wirklich „früher, entschiedener,
substanzieller“ eingreifen will, muss auf politische Konfliktlösung
setzen, auf ein Frühwarnsystem für Afrika. Sobald Soldaten nötig
sind, handelt es sich nicht um frühen Lösungswillen, sondern um das
Eingeständnis, zu spät reagiert zu haben.
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