Rheinische Post: Kommentar / Air Berlin und Lufthansa = Von Reinhard Kowalewsky

Wenn Air Berlin nun die Rettung vor der Pleite
anstrebt, indem das Unternehmen sich an Lufthansa und dessen Ableger
Eurowings anlehnt, ist das verständlich: Nach Jahren hoher Verluste
hat das Unternehmen allein keine Chance mehr. Dazu muss man sich nur
diese Kennzahl vor Augen führen: Air Berlin hat 2015 bei 30 Millionen
verkauften Tickets 447 Millionen Euro Verlust gemacht. Anders
gerechnet: Die Aktionäre und Kreditgeber haben jedes Ticket mit fast
15 Euro subventioniert. Falls Air Berlin in nicht allzuferner Zeit
ein Teil von Eurowings wird, steht also fest: Die Ticketpreise müssen
etwas steigen, damit sie höher liegen als die Kosten. Um die Preise
hochzudrücken, werden sicher auch einige Flüge gestrichen – egal. Es
gibt so viele Flugziele ab NRW wie wohl noch nie. Gleichzeitig ist zu
begrüßen, dass das Kartellamt schon eine Prüfung der möglichen Fusion
ankündigt: Air Berlin und Eurowings müssen Flugrechte dort abgeben,
wo sie eine Strecke praktisch allein anbieten. Es ist zu hoffen, dass
Easyjet oder Ryanair einsteigen – die sind Vorbild bei
Discounttickets.

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