Rheinische Post: Kommentar / Apotheken unter Druck = Von Martin Kessler

Wettbewerb belebt das Geschäft. Das gilt auch
für solch sensible Produkte wie Arzneimittel. Denn mit der
Preisbindung und dem Mehrbesitzverbot für Apotheken werden
Vertriebsformen konserviert, die für den Kunden teuer sind. Gut, dass
dies nun vorbei ist. Inhabergeführte Apotheken leisten den Patienten
gute Dienste. Die Menschen, die das schätzen, werden dort auch
weiterhin ihre Medikamente besorgen. Wer aber als chronischer Patient
weniger Beratungsbedarf hat, kann auf Versandapotheken ausweichen.
Und genau das wird eine Vertriebsstruktur schaffen, die effizient auf
Patientenwünsche reagiert. Auch die ländliche Versorgung muss
darunter nicht leiden. Wer kurze Wege bevorzugt, ist auch bereit,
mehr für seine Medikamente zu bezahlen. Nun muss die Preisbindung
auch für stationäre Apotheken fallen. Sonst sind sie gegenüber den
Internet-Versendern im Nachteil. Abenteuerlich dirigistisch ist der
CDU-Vorschlag, den Versandhandel zu verbieten. Das passt nicht zu
einer Partei, die sich der sozialen Marktwirtschaft verschrieben hat.

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