Rheinische Post: Kommentar: Bank in der Dauerkrise

Seit Jahren ist die Deutsche Bank im
Dauer-Krisenmodus. Das wird sich unter dem seit knapp sieben Wochen
amtierenden Chef Christian Sewing nicht von heute auf morgen ändern.
Wenn der Nachfolger von John Cryan jetzt tatsächlich großflächig im
Investmentbanking aufräumen sollte, hätte er seinem Vorgänger aber
zumindest eines voraus: Er handelt schneller und konsequenter als der
zögerliche Brite. Die Tiefrotstift-Aktion kommt trotzdem extrem spät.
Andere Banken haben viel früher begriffen, dass sich unter immer
schärferer Regulierung Teile des Investmentbankings nicht mehr
lohnen. Wer in dem Bereich zu wenig verdient und den einstigen
Regenmachern die Boni trotzdem hinterherwirft, handelt fahrlässig
gegenüber den Eigentümern des Unternehmens. Sewing muss das ändern,
sonst sind seine Überlebenschancen als Bankchef gleich null. Und er
muss bei aller Sparnotwendigkeit endlich eine überzeugende Vision von
dem vermitteln, was das Geldhaus will. Immer nur sparen ist zu wenig
für die Strategie von Deutschlands größter Bank.

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