Wer in NRW Beamter werden wollte, durfte lange
Zeit nicht älter als 35 Jahre sein. 2009 wurde die Obergrenze auf 40
Jahre festgesetzt, und nun soll sie – als Folge eines Gerichtsurteils
– sogar auf 42 Jahre erhöht werden. Aus Sicht der Betroffenen (vor
allem der angestellten Lehrer) ist das sicher zu begrüßen, doch der
Beamtenlobby geht das immer noch nicht weit genug. Tatsächlich
bestehen in anderen Bundesländern deutlich höhere Grenzen. Rein
theoretisch müssten begehrte Lehrer-Seiteneinsteiger demnach
massenhaft aus NRW nach Hessen oder Bayern auswandern, um dort
Beamter auf Lebenszeit zu werden. Doch wie realistisch ist das? Einen
Wohnortwechsel unternimmt niemand leichtfertig. Das Gefälle bei der
Altersgrenze zur Verbeamtung besteht ja schon lange. Magnetwirkung
hat eine hohe Obergrenze offenbar nicht. Sonst müssten nicht manche
der neuen Bundesländer mit Sonderzahlungen („Buschprämien“) um
Fachlehrer buhlen. Für NRW gilt: 42 Jahre sind genug. Selbst diese
Aufstockung wird teuer; dabei sind die Personalkosten schon jetzt
viel zu hoch.
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