Die Unschuldsvermutung muss weiterhin für den
SPD-Abgeordneten Michael Hartmann gelten, dem der Besitz von Drogen
vorgeworfen wird. Zumal die Berliner Fahnder kein Rauschgift in
seiner Wohnung finden konnten. Entwarnung bedeutet das für den
bisherigen innenpolitischen Sprecher der SPD-Fraktion aber noch lange
nicht. Denn die Immunität eines Bundestagsmitglieds wird nicht
leichtfertig aufgehoben, es braucht einen handfesten Tatverdacht –
die Ermittlungen gehen jetzt weiter. Aber ganz egal, ob sich Hartmann
etwas zu Schulden hat kommen lassen: Der Fall wirft nun auch wieder
das mediale Scheinwerferlicht auf den Berliner Drogensumpf. Und das
ist gut so. Denn dort wird tagsüber in U-Bahnhöfen, Parks und an
Kreuzungen mit den härtesten Rauschmittlen wie Crystal Meth gedealt.
Und das Internet ist voll mit Tipps, wie man nachts in Clubs und Bars
an Kokain kommen kann. Längst ist die Berliner Polizei dazu
übergegangen, den Haschisch-Konsum in der Öffentlichkeit in Grenzen
zu tolerieren. Bei harten Drogen aber muss Schluss sein – und viel
härter durchgegriffen werden.
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