Rheinische Post: Kommentar / Billigflieger müssen ihr Überleben sichern = Von Thomas Reisener

Dass die Billigflieger ihre Preise anheben, ist
nur auf den ersten Blick eine schlechte Nachricht. Dahinter steckt
eine Normalisierung des Marktes. Mit den Kampfpreisen, mit denen sie
noch vor fünf Jahren um Kunden gebuhlt haben, würden die meisten die
nächste Wirtschaftskrise nicht überleben. Selbst beim Börsenliebling
Ryanair schmolzen zuletzt die Gewinne dahin, er musste wie Air Berlin
und Easyjet Strecken streichen. Mit den höheren Preisen sichern die
Billigflieger ihr Überleben. Und das ist gut. Ob der Preisabstand zu
den etablierten Fluggesellschaften nun 20 Prozent beträgt oder 50:
Entscheidend für den Verbraucher ist, dass es überhaupt Wettbewerb
gibt. Und zwar nicht nur zwischen Fluggesellschaften, sondern auch
zwischen Geschäftsmodellen. Erst die Billigflieger haben vor rund 15
Jahren bewiesen, dass ein großer Teil der Kundschaft gar keinen Wert
auf gehobenen Bordservice und Schnickschnack in der Flughafen-Lounge
legt. Viele wollen einfach nur preiswert fliegen. Seither fliegen
auch Kunden, die sich das vorher nicht leisten konnten. So haben die
Billigflieger das früher elitäre Fluggeschäft demokratisiert. Dafür
lieben die Kunden sie und werden ihnen die gestiegenen Preise
nachsehen.

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