Rheinische Post: Kommentar / Brennpunkt Korea = Von Martin Kessler

Nordkoreas Diktator Kim eskaliert den
Atomstreit mit den USA und sendet Entspannungssignale in den Süden.
Er mag hoffen, Südkorea und die USA zu entzweien. Tatsächlich
riskiert der Herr des Nordens seine Macht. Kim kann den
Propagandakrieg mit Atomdrohungen gegen die USA nicht gewinnen, weil
er irgendwann unglaubwürdig wird. Noch macht Trump beim
Drohgebärdenspiel mit. Doch wenn sich der US-Präsident auf Druck der
Öffentlichkeit und auf Drängen seiner Berater eines Besseren besinnt,
kann er Kim am ausgestreckten Arm verhungern lassen. Eine lose
Atomkanone in der Hand Kims wird auch dessen Verbündeter China nicht
endlos tolerieren. Die Öffnung gegenüber Südkorea ist ebenfalls ein
zweischneidiges Schwert. Wenn sich für die Bewohner des Nordens nur
ein winziger Türspalt öffnet, werden sie Kim hinwegfegen und dem
Süden sofort beitreten. Besser wäre ein koreanischer Gorbatschow, der
dem Kim-Spuk ein Ende setzt und vorsichtige Reformen anstößt – mit
dem Ziel der Wiedervereinigung.

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