Rheinische Post: Kommentar / Brexit-Chaos verhindern = VON MATTHIAS BEERMANN

Im Juni 2016, vor mehr als zwei Jahren, haben
die Briten dafür gestimmt, die EU zu verlassen. Dass das eine gute
Idee war, glaubt zwar inzwischen nur noch eine Minderheit, aber ein
zweites Referendum, um den Brexit möglicherweise noch abzublasen,
wird es wohl nicht geben. Nicht, weil es undemokratisch wäre, wie
Premierministerin Theresa May unlängst wieder behauptet hat, sondern
weil es für die Konservativen um die Macht geht. Lieber fährt die
Regierung ihrer Majestät das Land an die Wand. Denn darauf läuft es
wohl hinaus. In London pocht man weiter auf einen Sonderstatus in
Handelsfragen – etwas, das die EU aus Prinzip nicht zugestehen kann,
wenn der gemeinsame Binnenmarkt nicht implodieren soll. Das war
eigentlich von Anfang an klar, nur wollten es die Brexit-Befürworter
nicht wahrhaben. Höchste Zeit also, sich darauf vorzubereiten, dass
Großbritannien die EU ohne Abkommen verlässt. Der Flurschaden, den
das für beide Seiten zur Folge haben wird, lässt sich damit zwar
nicht abwenden. Aber noch können wir wenigstens Vorsorge tragen, dass
Ende März 2019 nicht völliges Chaos ausbricht.

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