Es wirkt schon ein bisschen wie das Pfeifen im
Walde, wenn die bei den Parlamentswahlen abgestrafte britische
Regierung immer wieder betont, es bleibe natürlich beim Brexit – und
zwar in seiner harten Variante. Raus aus dem Binnenmarkt also und
auch aus der Zollunion, was mit Sicherheit schmerzhaft wird. Aber was
soll–s: Steife Oberlippe, liebe Briten. Mal sehen, was davon im
Verlauf der Brexit-Verhandlungen übrig bleibt. Die begannen gestern
zwar so betont freundlich, dass man fast meinen konnte, der
Ausstiegsbeschluss der Briten sei nur ein bedauerliches
Missverständnis gewesen. Aber das war er natürlich nicht. Leider.
Daher ist jetzt vor allem viel guter Wille gefragt, von beiden
Seiten. Die Zeit der Maximalforderungen ist vorbei. Jetzt müssen
pragmatische Lösungen her und jede Menge Kompromisse, vor allem im
Interesse der Millionen Bürger, die von den Folgen des Brexits
betroffen sind. Und sollte man in London – wider Erwarten – zu der
Erkenntnis gelangen, dass das Ganze mit dem Brexit nun doch keine so
gute Idee war, sollte für die Briten eine Tür zur EU offen bleiben.
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