Es ist bedrückend: Gestern Abend musste
Deutschlands größtes Unternehmen den nächsten Skandal einräumen. 800
000 Motoren aus dem VW-Konzern schädigen die Umwelt stärker als
bisher bekannt, weil sie mit falschen Kohlendioxid-Werten zugelassen
wurden. Die Aufräumarbeiten können zwei Milliarden Euro kosten – das
wären pro Auto 2500 Euro. Gleichzeitig wirft die
US-Umweltschutzbehörde (EPA) dem Konzern vor, auch bei großen
Dieselmotoren die Stickoxidwerte manipuliert zu haben. Dabei wirkt
das Krisenmanagement des neuen Konzernschefs Matthias Müller
chaotisch: Da erklärt die EPA auf sechs Seiten, wie diese großen
Drei-Liter-Diesel im Testmodus gezielt wenig Stickstoffoxide
emittieren, um dann kurz darauf in einen umweltschädlichen
Normalmodus zurück zuschalten – und VW meldet, man habe die Software
der Motoren nicht „unzulässig“ manipuliert. Das klingt nach dem
bauernschlauen Argument, es gebe zulässige Tricks. Müller muss
aufpassen: Klärt er als Chef die neuen Vorwürfe nicht seriös und
ernsthaft auf, wird das jemand anders tun – nämlich sein Nachfolger.
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