Neue Argumente im Streit um eine allgemeine
Geschwindigkeitsbegrenzung gibt es nicht, nur eine aufgeregte Debatte
um die grüne Forderung nach Tempo 120. Ministerpräsidentin Hannelore
Kraft hat bereits erklärt, dass es eine generelle Regelung nicht
geben wird. Von dem geplanten Feldversuch bei Dortmund erwartet
offenbar auch sie keine bahnbrechenden Erkenntnisse. Zu Recht.
Natürlich wird es vermutlich eher weniger als mehr Unfälle geben, und
der Lärm wird abnehmen. Die Wirkungen auf das Klima dürften so gering
sein, dass sie sich nur schwer messen lassen. Dieser verhalten
positiven Bilanz steht der geballte Unmut der Mehrheit der Autofahrer
gegenüber. Ausgerechnet Politiker, die es nicht schaffen, den Verkehr
über Tag flüssig zu halten – sie wollen die wenigen
Autobahnabschnitte beziehungsweise Stunden des Tages, die mehr als
120 km/h zulassen, limitieren? Das bringt Otto Normalfahrer in Rage.
Ob diese Haltung rational ist, sei dahingestellt. Dennoch hilft
letztlich nur ein Appell an die Vernunft aus dem Dilemma. Es gilt,
stets die angemessene Geschwindigkeit zu fahren. Das kann im Zweifel
auch weniger als Tempo 120 sein. Dort, wo es im Interesse der
Verkehrssicherheit oder des Lärmschutzes notwendig ist, müssen
Tempolimits gelten – und auch kontrolliert werden.
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