Frank-Walter Steinmeier erinnert mit seinem
weißen Haarschopf ein bisschen an Gandalf aus „Herr der Ringe“. Wie
der weise, geduldige Zauberer aus Mittelerde ist auch der
Sozialdemokrat Steinmeier so etwas wie die Integrationsfigur der
Berliner Republik. Ein guter Populist. Auf Steinmeier können sich
alle einigen. Man darf sich auf einen Mann im Schloss Bellevue
freuen, der nicht nur mit Statur und Würde Deutschland in der Welt
repräsentieren wird – nichts anderes hat er als Außenminister getan.
Steinmeier bietet zudem mit seiner Leidenschaft für Dialog und
Differenzierung ein Gegenmittel zu Polarisierung und Polemik in der
öffentlichen Debatte. Und er wird als international erfahrener
Politiker auch im neuen Amt Deutschlands neue Verantwortung in der
Welt definieren können. Er wird ein internationaler Bundespräsident.
Steinmeier ist kein begnadeter Redner, er wirkt dröge, manch einer
sagt langweilig. Aber er verfügt über etwas, was in Zeiten von
alternativen Fakten noch wichtiger ist als Glamour: Glaubwürdigkeit.
Man wird diesem Präsidenten zuhören, auch wenn man nicht an seinen
Lippen kleben wird wie bei Joachim Gauck. Ein Erklärer der Grauzonen.
Das ist nicht sexy, aber es ist das, was jetzt gebraucht wird.
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