Rheinische Post: Kommentar / Die Angst darf nicht die Oberhand gewinnen = Von Eva Quadbeck

Die Ereignisse von Potsdam stellen keine neue
Eskalation dar. Innenminister und Sicherheitsdienste weisen seit
Jahren auf eine „abstrakt hohe Terrorgefahr“ hin. Zudem gibt es
Verrückte und Trittbrettfahrer. Bis zum Abend war unklar, wer oder
welche Gruppierung den Sprengsatz oder die Sprengsatzattrappe in
Potsdam nahe einem Weihnachtsmarkt deponiert hat. Die Adventszeit, in
der die Christen mit weltlicher Fröhlichkeit und viel Konsum auf
Weihnachten warten, ist leider auch eine Zeit, in der radikale
Islamisten unsere Gesellschaft und unsere Werte besonders treffen
können. Gut besuchte Weihnachtsmärkte sind allerdings für Fanatiker
jeglicher Couleur ideale Anschlagsziele. Die hundertprozentige
Sicherheit gibt es eben nicht. Vorsicht aber haben wir gelernt. Das
zeigen nicht nur die vielen Poller rund um die Weihnachtsmärkte. Auch
die Bürger sind umsichtiger geworden. Je freier eine Gesellschaft
lebt, desto härter kann sie durch Terrortäter und Amokläufer
getroffen werden. Eine schärfere Sicherheit und eine erhöhte
Aufmerksamkeit sind die passenden Antworten auf die bestehende
Anschlagsgefahr. Die Angst darf nicht die Oberhand gewinnen. Denn
dann haben die Täter ihr Ziel erreicht.

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