Noch gibt es viele Wenn und Aber in Sachen
Deutsche Bank: Die Anklage ist noch nicht offiziell; es steht nicht
fest, ob und wie viele amtierende und frühere Manager wegen möglicher
Verfehlungen im Kirch-Prozess vor Gericht müssen. Und über Allem
steht die Tatsache, dass auch dann jedem Beschuldigten seine Schuld
erst einmal nachgewiesen werden muss. Doch all diese Einschränkungen
ändern nichts an der Tatsache, dass allein die Anklage ein Fiasko
ist für die Bank. Sie öffnet einmal mehr den Blick darauf, dass
zwischen dem vor zwei Jahren gepredigten Kulturwandel und dem
öffentlichen Bild Welten liegen. Der Name von Deutschlands größtem
Geldhaus steht – ob berechtigt oder nicht – für die Verwicklung in
zahllose Skandale und jahrelange Rechtsstreitigkeiten. Da mag das
Unternehmen im Bankgeschäft noch so sehr die Abkehr von der
Rendite-Gier und die Hinwendung zu mehr gesellschaftspolitischer
Verantwortung predigen – so lange es im Dauer-Clinch mit Justiz und
Klagegegnern liegt, wirken diese Versprechen wie Worthülsen.
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