Der Vorstand der islamfeindlichen
„Pegida“-Gruppe in Dresden hat sich selbst zerlegt, die nächste
Demonstration wurde abgesagt, der unter dem Verdacht der
Volksverhetzung stehende Gründer will offenbar im Hintergrund
weiterhin die Fäden ziehen und dürfte so für eine Spaltung der
Bewegung sorgen. Kurz: Aus Dresden kamen gestern gute Nachrichten
über „Pegida“. Nun bleibt noch zu hoffen, dass es die verbleibenden
Vorstandsmitglieder nicht schaffen werden, der zuletzt ohnehin schon
kleiner werdenden Ansammlung von Frustrierten eine neue Führung zu
geben – auf dass sich die Proteste bald zerstreuen werden. Doch
selbst wenn es so käme, bliebe die Unzufriedenheit der
„Pegida“-Anhänger. Gesellschaft und Politik sind also weiterhin in
der Pflicht, Fragen und Ängste von Bürgern ernst zu nehmen – und
gleichzeitig klare Kante gegen Fremdenhass und Verfassungsfeinde zu
zeigen. Dass die deutsche Demokratie dazu in der Lage und über Jahre
gereift ist, das haben Zehntausende Gegendemonstranten in den
vergangenen Wochen eindrucksvoll bewiesen.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621