In deutschen Universitäten sitzt man während
einer Vorlesung schon mal auf dem Fußboden. Nicht, weil es dort so
bequem ist, sondern weil es keine Sitzplätze mehr gibt. Hörsäle
platzen aus allen Nähten – und die Betriebe stöhnen über zu wenig
Auszubildende. Dabei ist dieser Trend von der Bundesregierung und der
Wirtschaft selbst geschaffen. Seit dem Bolognaprozess und der
Umstellung auf die Bachelor- und Masterstudiengänge bekommen
Jugendliche zu hören, wie lukrativ ein Studium sei. Den Jugendlichen
werden Arbeitslosenzahlen vorgehalten und Statistiken über ihre
zukünftige Rente, die kaum noch zum Leben reichen wird. Wenn es geht,
mache ein Studium, lautet der Rat. Nun folgen die Jugendlichen,
studieren demnach auch „auf Sicherheit“, und den Betrieben fehlt der
Nachwuchs. Aber wer will es den Studierenden verübeln? Sie können mit
Blick auf ihr Berufsleben mehr Geld als mit einer Ausbildung
erwarten, zudem haben Akademiker die niedrigste Arbeitslosenquote. Es
obliegt den Betrieben, Ausbildung und Berufsperspektiven wieder
attraktiver zu machen.
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