Das biblische Land hat, folgt man der Heiligen
Schrift, schon viele Wunder erlebt. Bei den Gesprächen zwischen
Israelis und Palästinensern, so ist zu befürchten, kann nur ein
weiteres Wunder helfen – nicht einmal kleine Fortschritte sind nach
drei Monaten sichtbar. Daran ändert die jüngste Freilassung
palästinensischer Häftlinge nichts, war sie doch von der Ankündigung
begleitet, Israel werde weitere Wohnungen in Ost-Jerusalem bauen. Der
scheinbare Widerspruch verdeutlicht das Dilemma der Regierung
Netanjahu: Sie will Verhandlungsbereitschaft signalisieren, muss aber
zugleich die Kritiker im Land besänftigen, die durch die
Freigelassenen Angehörige verloren haben und bei zu viel
Entgegenkommen um die Sicherheit des Staates fürchten. Für die
Palästinenser wiederum ist Israels Siedlungspolitik das
Haupthindernis für Ruhe in Nahost. Wer durchschlägt diesen Gordischen
Knoten? Die USA, die die laufenden Gespräche durchgesetzt hatten,
sind wohl die einzigen, die noch eine Wende erzwingen können. Doch
zurzeit vermag man an ein solches Wunder leider nicht zu glauben.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Weitere Informationen unter:
http://