Rheinische Post: Kommentar: Ende mit Schrecken

Sich von lieb gewonnenen Gewohnheiten zu
verabschieden, fällt natürlich schwer. Und viele Ikea-Kunden werden
die Einschränkungen beim Rückgaberecht nicht gerade euphorisch
aufgenommen haben. Doch auch wenn Verbraucherschützer von einem
Rückschritt sprechen, am Ende blieb den Schweden keine andere Wahl.
Zu viele Menschen nutzten die Großzügigkeit aus. Für manchen
Vermieter etwa war die Kulanz eine günstige Gelegenheit, um die
Wohnung auf Vordermann zu bringen. Das Verhalten der Kunden mag man
für verwerflich halten, doch Ikea selbst hat dieses System ja
etabliert. Was bleibt nun? Kratzer am Image, denn die Ikea-Manager
mussten ja schon einmal zurückrudern, als das Unternehmen das
lebenslangen Rückgaberecht kassierte. Hätten sie schon damals
konsequenter die nun angekündigte Regelung angewendet, wäre ihnen der
erneute empörte Kundenaufschrei erspart geblieben. Am Ende wird die
starke Marke Ikea dieses missglückte Experiment wohl verkraften. Und
unternehmerisch gilt ohnehin: besser ein Ende mit doppeltem
Schrecken, als Kosten und Müll ohne Ende.

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