Bei der Jahrestagung des Deutschen
Beamtenbundes gab es einen sehr ehrlichen Moment: Die Kanzlerin
räumte Versäumnisse aus der Zeit vor der Flüchtlingskrise ein.
Einerseits habe der Staat schon damals nicht konsequent genug
diejenigen Asylsuchenden ohne Bleibeperspektive in ihre Heimatländer
zurückgeschickt. Andererseits habe man sich zu wenig um die
Integration derjenigen gekümmert, die bleiben durften. Angesichts der
aktuell um ein Vielfaches höheren Flüchtlingszahlen rächen sich die
Versäumnisse und müssen dringend behoben werden. Dafür bedarf es
allerdings eines funktionierenden Staatswesens. Anders ausgedrückt:
Es muss genügend Kräfte geben, die über ein auskömmliches,
motivierendes Einkommen verfügen. Nimmt man aber die Zahl der
Überstunden, die allein Sicherheitskräfte vor sich herschieben, kann
an der dauerhaften Handlungsfähigkeit des Staates gezweifelt werden.
Die Wahlkämpfer, die gestern überschwänglich die Mitarbeiter des
öffentlichen Dienstes lobten, erinnern sich nach dem Wahltag
hoffentlich noch daran.
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