Nicht alles, was rechtens ist, ist auch
richtig. Das gilt insbesondere für die Steuervermeidungspraxis
mancher Großkonzerne. Natürlich müssen deren Finanzabteilungen nach
Mitteln suchen, um die Steuerlast für das Unternehmen möglichst
gering zu halten. Würden sie unnütz Geld zum Fenster hinauswerfen,
würden sie sich dem Vorwurf der Untreue aussetzen. Allerdings hat die
Kreativität, mit der zahlreiche Weltkonzerne die Steuerregelungen
mancher EU-Staaten ausgenutzt haben, schon groteske Züge. Es ist ein
gutes Zeichen, das EU-Kommissarin Vestager nun bei Ikea setzt. Sie
scheut weder große Namen noch langwierige rechtliche
Auseinandersetzungen, wenn es darum geht, für einen fairen Wettbewerb
und ein gerechtes Steuersystem zu kämpfen. Vestager allein wird es
aber nicht schaffen. Auch die Mitgliedsstaaten müssen endlich
konsequent dagegen vorgehen, dass in ihren Reihen einige wenige
meinen, sich auf Kosten anderer bereichern zu können. Ruinösem
Steuerdumping sollte gemeinsam ein Riegel vorgeschoben werden.
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