Krankenhäuser sind das Sorgenkind im
Gesundheitswesen. Sie verschlingen den Großteil der Kassenbeiträge
und kommen doch mit dem Geld nicht aus: Jedes zehnte gilt als
Pleitekandidat. Seit Jahren fordern Experten eine Konsolidierung der
Branche – zum Wohle der Beitragszahler und Patienten. Doch nichts
geschieht. Wann immer eine Klinik zur Schließung ansteht, ist der
Aufschrei groß. In jedem Bett liegt eben ein Kommunalpolitiker. Auch
deshalb hat NRW noch immer einen Überhang an Klinikbetten, selbst
wenn diese nicht mehr das Maß der Finanzierung sind. Das weiß auch
Gesundheitsminister Laumann. Nun setzt der Kenner der Szene auf das
Prinzip von Zuckerbrot und Peitsche. Er bietet finanzielle Anreize
für Kliniken, die sich zu Verbünden zusammenschließen und
Schwerpunkte bilden. Und er droht mit staatlicher Einmischung, falls
Kliniken bei Reformen nicht vorankommen. Geschickt gemacht. Davon
können Patienten nur profitieren. Denn Wald- und Wiesenkliniken, die
alles anbieten, aber wenig Routine bei einzelnen Eingriffen haben,
stellen ein hohes Risiko für Patienten dar. Für eine gute Klinik sind
Patienten, gerade bei planbaren Eingriffen, gerne bereit, längere
Wege in Kauf zu nehmen.
www.rp-online.de
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell