Die Entwicklung der Zahl von
Erwerbsminderungsrentnern und Krankheitstagen wegen psychischer
Probleme von Arbeitnehmern ist alarmierend. Der seit mehr als zehn
Jahren bestehende Aufwärtstrend konnte bislang leider nicht gestoppt
werden. Nicht nur wegen der ökonomischen Folgen für Unternehmen und
der Belastung der Sozialkassen ist es Zeit umzusteuern. Hinter jeder
wochenlangen Krankschreibung wegen Burn-out und hinter jeder
Erwerbsminderungsrente wegen psychischer Störungen steht ein
trauriges Einzelschicksal. Nun macht nicht allein der Job viele
krank. Auch private Schicksalsschläge oder eine erbliche Veranlagung
für bestimmte psychische Erkrankungen sind oft Ursache. Doch in den
Fällen, in denen der Job die enormen Ausfallzeiten verursacht, lohnt
sich das Umdenken von Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Allein das
Gespräch über mögliche Überforderung oder über Knatsch mit den
Kollegen kann die Situation entspannen. In unserer Gesellschaft ist
es kein Tabu mehr, eine psychische Krankheit oder Krise einzuräumen.
Es ist aber leider immer noch ein Tabu, am Arbeitsplatz über die
Ursache zu sprechen, wenn sich diese anbahnt. Das muss sich ändern.
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