Zu Recht fordern die Euro-Länder von
Griechenland, dass es sich an Verträge hält und alles tut, um
möglichst viel von seinen Schulden zurückzahlen zu können. Aber
Regeln sollten doch für alle gelten – also muss man ihre Einhaltung
auch in Österreich fordern. Das Spektakel rund um die frühere Kärnter
Landesbank Hypo Group Alpe Adria und deren „Bad Bank“ Heta mutet
irrwitzig an. Alle, die möglicherweise für die Schulden haften
könnten, schieben den Schwarzen Peter munter im Kreis herum, immer in
der Hoffnung, dass die Gläubiger einknicken und am Ende auf einen
Teil ihrer Forderungen verzichten. Naheliegend, dass man sich da
irgendwie an Athen erinnert fühlt. Natürlich werden am Ende alle
zahlen müssen: Banken, die Anleihen der Heta kauften, Eigentümer,
die auf Gewinne und Dividenden verzichten müssen, der österreichische
Steuerzahler (ob in Wien oder Klagenfurt, ist egal). Wer glaubte, die
Sozialisierung von Bankschulden gehöre der Vergangenheit an, wird in
Österreich eines Besseren belehrt. Dort wird ein neues Kapitel der
Finanzkrise geschrieben.
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