Selten sind sich Landesregierung und Opposition
bei einem Thema so einig wie bei der Einführung flächendeckender
Motorik-Tests für Grundschüler. Aber sind diese Untersuchungen auch
wirklich sinnvoll? Sicherlich können sie mögliche motorische
Störungen bei Kindern aufzeigen und dabei helfen, Schäden und
Entwicklungsrückstände zu beheben. Die Tests bringen in Einzelfällen
auch verborgene Stärken eines Kindes zu Tage, die dann wiederum
besser gefördert werden können. Doch verbindliche Fitness-Prüfungen
können auch belastend sein für einen Grundschüler. Vor allem dann,
wenn ein Kind den Anforderungen nicht gewachsen ist. Zudem können
negative Ergebnisse auch eine unsichere Prognose für die weitere
Schullaufbahn liefern. Will die Landesregierung wirklich effektiv
gegen die motorischen Schwächen der Kinder vorgehen, müssen solche
Tests schon im Kindergartenalter verpflichtend werden. Dann sind die
Kinder noch nicht dem Druck der Schule ausgesetzt und die Defizite
können spielerisch und stressfrei behoben werden.
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