Rheinische Post: Kommentar / Kita-Verwirrspiel = Von Detlev Hüwel

Was haben der Unterrichtsausfall und die
Kinderbetreuung in NRW gemeinsam? Es bestehen für beide Bereiche
große Zweifel an den offiziellen Zahlen. Der Unterrichtsausfall an
unseren Schulen ist möglicherweise weitaus höher, als die vom Land
angeordneten Stichproben belegen. Bei den Angeboten für Kinder unter
drei Jahren (U 3) klaffen jedenfalls die Zahlenangaben von Bund und
Land weit auseinander. Das liegt daran, dass der Bund die betreuten
Kinder zählt, während das Land von den Bedarfsmeldungen der Kommunen
ausgeht. Im Interesse der Eltern muss der Staat das Verwirrspiel
beenden und zu einer einheitlichen Zählweise kommen. Das Land
beteuert, dass inzwischen 155 000 U 3-Plätze zur Verfügung stehen.
Das mag ja sein, aber sind sie auch angemessen verteilt? Wenn es –
vor allem in ländlichen Regionen – Kommunen mit einem Überangebot
gibt, in Großstädten Kita-Plätze aber nach wie vor Mangelware sind,
muss das Land für eine vernünftige Bedarfsplanung sorgen, damit kein
Kind zurückbleibt. Es besteht Handlungsbedarf.

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