Die Nato hat sich als Bündnis wiederentdeckt.
Seit Russlands Präsident Putin den Westen als Feind betrachtet, sind
die Partner der westlichen Allianz wieder näher zusammen gerückt.
Wichtig ist, dass die Nato mit einer Stimme spricht. Das kann Putin
beeindrucken. Weil der russische Präsident völkerrechtlich die Krim
annektiert hat und offenbar eigene Truppen in der Ost-Ukraine
einsetzt, muss ihm das westliche Bündnis hart entgegentreten. Dazu
gehört der unbedingte Schutz der Nato-Partner in Osteuropa und die
glaubwürdige Drohung, dort nach Bedarf Truppen zu stationieren. Auch
die schrittweise Eskalation der Wirtschaftssanktionen passt hier
hinein. Was nicht geht, sind markige Sprüche. Beim scheidenden
Generalsekretär kommt manchmal der Verdacht auf, dass er mit seinen
Angriffen auf Putin eher die eigene Bedeutung im Blick hat. Auch die
angedrohte Aufkündigung des Partnervertrags mit Russland ist nicht
klug. Der Westen braucht Festigkeit und einen langen Atem. Sollte
Putin einlenken, muss er aber auf ihn zugehen. Alles andere wäre
Harakiri.
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