Die Vertrauenskrise nach dem großen
Organspendenskandal ist zum Glück ausgestanden. Mehr Menschen sind
wieder bereit, sich im Todesfall ihre Organe entnehmen zu lassen, um
anderen Menschen das Leben zu retten. Allerdings lassen die Kliniken
zu oft Chancen verstreichen, eine Organspende auf den Weg zu bringen.
Die Gründe sind vielfältig: Zu wenig Personal, anstrengende Gespräche
mit den Angehörigen, eine zu geringe Vergütung für den Aufwand. Das
von Gesundheitsminister Jens Spahn geplante Gesetz kann die
organisatorischen Grundlagen verbessern.
Danach wird man abermals auf die Frage schauen müssen, ob es genug
Organspender gibt. Die Bereitschaft zur Organspende ist eine zutiefst
persönliche Frage, die jeder aus freien Stücken entscheiden können
sollte. Um mehr Menschen zu einer Entscheidung zu bringen, muss es
nicht zu einer Widerspruchslösung kommen, wonach man zu Lebzeiten
widersprechen muss, wenn man für Organspende nicht zu Verfügung
steht. Besser sollten die Krankenkassen die Versicherten anschreiben
mit der Aufforderung, eine Entscheidung für oder gegen eine
Organspende zu treffen. Wer sich mit dem Thema nicht beschäftigen
möchte, dem sollte diese Freiheit erhalten bleiben.
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