Schon wieder ein Prominenter auf einer
Steuer-CD: Ausgerechnet Ex-NRW-Finanzminister Helmut Linssen (CDU)
fiel auf, weil er das Geld seiner Familie auf den Bahamas angelegt
haben soll. Vielleicht wollte er es dort auch vor deutschen Behörden
verstecken. Eine andere Erklärung haben Experten dafür jedenfalls
nicht. Schade, dass Linssen selbst auch keine andere Erklärung dafür
gibt. Die dünnen Sätze, mit denen er sich zitieren lässt, wurden von
PR-Beratern und Rechtsanwälten bis zum Vakuum inhaltlich entleert. Im
Grunde betont Linssen nur, dass das Verfahren gegen ihn eingestellt
wurde. Immerhin: Linssen ist nicht angeklagt und wurde erst recht
nicht verurteilt. In Zeiten wie diesen, wo die Verfolgung von
Steuerbetrügern zur Hexenjagd ausufert, muss man das deutlich
betonen. Selbst wenn das Verfahren gegen ihn nur aus Gründen der
Verjährung eingestellt worden sein sollte. Aber was hilft ihm das
jetzt? Linssen war 30 Jahre Berufspolitiker. Er weiß, dass der
öffentliche Eindruck sich unabhängig von Rechtslagen entwickelt. Und
er weiß, dass sein Schweigen noch mehr Argwohn schürt. Linssen war
immer ein Mann des Wortes. Er muss sich erklären.
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