Rheinische Post: Kommentar: Lückenfüller Migration

VON MARTIN KESSLER Manchmal erscheint Ökonomie
leicht. Man misst den Bedarf an Fachkräften, kommt zum Ergebnis, dass
die Einheimischen die Lücke nicht schließen können, und empfiehlt
Zuwanderung in großem Stil. Das genau tun die Autoren der
Bertelsmann-Studie zur Zuwanderung, die pro Jahr 260.000 Migranten
ins Land holen wollen, bis zum Jahr 2060 mehr als zehn Millionen. Nun
bereichern Menschen aus anderen Ländern und Kulturen eine
Gesellschaft. Und attraktive Arbeitsbedingungen ziehen Personen aus
aller Welt an. Gut. Die Dimensionen der Studie sprengen aber jede
vernünftige Grenze für eine Zuwanderung. In die Tat umgesetzt ist sie
ein Förderprogramm für die AfD. Um die Probleme einer schrumpfenden
Bevölkerung zu lösen, ist der Lückenfüller Migration ebenfalls
denkbar ungeeignet. Denn auch Migranten wählen die Kinderzahl in
Abhängigkeit vom Einkommen. Wenn dieses steigt, lassen die
Geburtenraten nach, weil sonst einer der Partner auf einen hohen
Verdienst verzichten müsste. Die Folge wäre der Ruf nach noch mehr
Migration – mit den gleichen fatalen Folgen.

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