Es ist ein trauriges Signal des „Weiter so“,
das Emmanuel Macron mit seiner Regierungsumbildung aussendet.
Frankreichs Präsident scheint den Schuss nicht gehört zu haben, den
der Rücktritt seines Umweltministers Nicolas Hulot ausgelöst hat.
Statt auf einen engagierten Umweltschützer mit Visionen wie Hulot
setzt Macron nun auf einen braven Befehlsempfänger. François de Rugy
ist im vergangenen Jahr vor allem dadurch aufgefallen, dass er es dem
Präsidenten stets recht machen wollte. Doch in einer Zeit, in der die
Folgen des Klimawandels immer deutlicher werden und die zunehmende
Luftverschmutzung immer mehr Menschen belastet, wäre mehr Mut gefragt
gewesen.
Der Staatschef zeigt mit seiner Entscheidung, dass die Ökologie
für ihn politisch nachrangig ist. Als früherer Wirtschaftsminister
fehlte ihm von Anfang an ein grünes Engagement. Der Abgang Hulots gab
ihm die Chance, daran etwas zu ändern. Vor allem auch, weil 78
Prozent der Franzosen sich den Umweltschutz als Priorität der
Regierung wünschen. Doch die Chance für eine ökologische Kehrtwende
ist vertan. Schade.
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