Die Zahl der illegalen Einwanderer steigt
rapide an. Meistens sind es Menschen in großer Not, die desorientiert
und verängstigt durch den deutschen Alltag huschen. Und deshalb oft
zur leichten Beute für kriminelle Banden werden, die diese armen
Menschen dann für Straftaten missbrauchen. Der Politik die Schuld
dafür in die Schuhe zu schieben, greift zu kurz. Welcher Politik
denn? Der Landes-, Bundes- oder der Europapolitik? Ob aus politischen
oder aus wirtschaftlichen Gründen: Völkerwanderungen gab es immer
schon. Sie sind über alle Jahrtausende und Kontinente hinweg eine
anthropologische Konstante. Der politische Versuch, diese
Menschenströme zu blockieren, hatte in der Weltgeschichte noch nie
dauerhaften Erfolg. Aussichtsreich wäre allenfalls der Versuch, die
Lebensbedingungen in den Ursprungsländern zu verbessern. Aber das
wäre eine Weltaufgabe, und am Ende würde sie wahrscheinlich an den
Kosten scheitern. Also müssen wir mit den Flüchtlingen zu leben
lernen. Das Softie-Wort „Integration“ entwickelt sich zum harten
Standortfaktor. Die große Zeit der heute oft belächelten Soziologen,
Pädagogen und Religionswissenschaftler wird kommen.
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