Ein Video findet in diesen Tagen große Resonanz
im Internet: Wie Deutschlands Regierungschef wenige Stunden nach dem
jüngsten Terroranschlag seinen „tiefen Zorn“ ausdrückt, wie er
ankündigt, dass der Staat „mit aller Härte“ darauf reagieren wird,
und wie er die Arbeit der Polizisten herausstellt, die alle seine
„persönliche Rückendeckung“ hätten. So sprach Helmut Schmidt nach der
Entführung von Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer im Herbst
1977. 39 Jahre später wieder ein Terroranschlag, nun gleich drei
Kanzler-Statements in einer Woche. Aber Angela Merkel wählt eine eher
distanzierte und offene Sprache. Sie wünscht den Fahndern „gutes
Gelingen“, lädt die Verantwortlichen ein, über den Stand der
Erkenntnisse zu „beraten“, und kündigt an, dass die Tat „bestraft
wird, so hart es unsere Gesetze verlangen“. Und sie bekennt: „Eine
einfache Antwort darauf habe ich auch nicht.“ Wollen die Menschen im
Angesicht des Terrors eine ratlose Regierungschefin? Oder muss sie
klar sagen, was 2017 droht und was sie dagegen unternehmen wird?
Selten war die Neujahrsansprache so wichtig wie jetzt. Merkel wird
dafür eine andere, bessere, überzeugendere Sprache finden müssen.
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