Ausgerechnet eine Mitarbeiterin des
Innenministeriums soll an dem Gutachten des britischen Panikforschers
Keith Still mitgewirkt haben, auf dem im Wesentlichen die Anklage der
Staatsanwaltschaft im Fall der 21 Todesopfer auf der Loveparade in
Duisburg beruht. Die Expertise spricht die Polizei frei von Schuld.
Durch diese Verstrickung gerät Innenminister Ralf Jäger in
Erklärungsnot. Vor allem, sollte sich herausstellen, dass die
Staatsanwaltschaft nicht darüber in Kenntnis gesetzt wurde. Als
oberster Polizeichef muss er sich die Frage gefallen lassen, ob man
die Strafermittlungsbehörde über diesen Interessenskonflikt bewusst
in Unkenntnis ließ, um die Polizisten zu schützen. Denn Jäger legte
sich bereits früh fest, dass seine Beamten keine Fehler gemacht
hätten. Noch am Abend der Katastrophe erklärte er, er werde es nicht
zulassen, dass die Polizei als Sündenbock für die Fehler anderer
herhalten müsse. Jäger muss nun schnellstens für Aufklärung sorgen
und jegliche Zweifel zerstreuen. Andernfalls wird immer ein
„Geschmäckle“ zurückbleiben.
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