Rheinische Post: Kommentar / Nothilfen für Bauern sind nicht nachhaltig = VON BIRGIT MARSCHALL

Extremwetterereignisse lösen regelmäßig den Ruf
nach staatlichen Hilfen für betroffene Branchen oder Bürger aus. Mal
sind es die Hausbesitzer in der Nähe von Flüssen nach
Starkregenereignissen, mal sind es, wie aktuell, die Landwirte, deren
Ernten und Viehbestände unter der extremen Hitzeperiode leiden. Da
Dürre und Starkregen infolge des Klimawandels weiter zunehmen werden,
wird der Steuerzahler in Zukunft immer häufiger zur Hilfe gerufen
werden. Es hat noch kaum ein Politiker gewagt, den Bauern in der Not
staatliche Hilfen zu verwehren. Auch in diesem extremen Sommer werden
die Landwirte absehbar Extra-Hilfen aus dem Bundeshaushalt erhalten.
Politik und Agrarwirtschaft sollten es dieses Mal nicht einfach dabei
belassen. Die Landwirtschaft braucht dringend eine
Klimaanpassungsstrategie. Landwirte müssen durch verändertes
Verhalten auch selbst dafür sorgen, dass sie nicht in jeder neuen
Extremwettersituation in existenzielle Nöte geraten. Zudem können sie
helfen, den verheerenden Klimawandel zu verlangsamen. Monokulturen
und Massentierhaltung sind nachweislich kontraproduktiv. Deshalb täte
die Politik gut daran, mehr Anreize für eine klimaschonendere
Agrarwirtschaft zu setzen.

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