Endlich. Quälende anderthalb Jahre stritt die
Politik darüber, ob der Steuerzahler dem maroden Autobauer nun helfen
soll oder nicht. Jetzt wurde es Opel-Chef Nick Reilly zu bunt: Der
zuletzt peinlichen Debatte überdrüssig, zog er gestern alle Anträge
auf Staatshilfe zurück. Angesichts seiner wiedererstarkten US-Mutter
General Motors will der Konzern sich nun selbst helfen. Was keine
Leistung, sondern eine Selbstverständlichkeit ist. Und Anlass, der
allerorten in Ungnade gefallenen FDP auch einmal Respekt zu zollen.
Parteichef Guido Westerwelle, Wirtschaftsminister Rainer Brüderle und
in NRW-Fraktionschef Gerhard Papke waren als einzige Politiker von
Anfang an konsequent gegen Staatsgeld für Opel. Weil Unternehmen sich
selbst helfen müssen, solange sie können. Seit gestern ist klar: Opel
kann das. Die FDP hatte recht. Die Politik hat jetzt keinen Einfluss
mehr auf Opel. Denn wer alleine Verantwortung trägt, darf auch
alleine entscheiden. Vermutlich wird Opel auf Dauer nun doch
mindestens einen deutschen Standort schließen. Und ganz bestimmt
werden dann dieselben Politiker, die sich in der Debatte um
Staatshilfen anderthalb Jahre vor ihrer Verantwortung gedrückt haben,
dann die größten Krokodilstränen weinen.
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