Rheinische Post: Kommentar / Pakt für den Weltfrieden = VON KRISTINA DUNZ

Der UN-Migrationspakt hat Schwächen, keine
Frage. Es bleibt ein diffuses Gefühl, Staaten wie Deutschland könnten
doch die Hauptlast tragen und überfordert werden. Dennoch ist dieser
Migrationspakt richtig und das Nein der USA, Australiens, Israels und
mehrerer europäischer Staaten ein klägliches Versagen. Denn der Pakt
birgt Chancen für Migranten, ihre Herkunftsländer und ihre
Sehnsuchtsstaaten. Auch für Deutschland, dem Fachkräfte fehlen. So
wird das geplante Fachkräftezuwanderungsgesetz das vielleicht
wichtigste Gesetz in Merkels letzter Amtszeit. Es entscheidet mit
darüber, ob der UN-Migrationspakt gelingt und aufgebrachte Bürger
beruhigt werden. Zugleich gefährdet das Ausscheren Dutzender
UN-Mitglieder den Zusammenhalt der Weltgemeinschaft. Donald Trumps
Ich-zuerst-Strategie hat schlechte Schule gemacht. Was durch die
Gründung der Vereinten Nationen nach dem Zweiten Weltkrieg für immer
verhindert werden sollte, wird befördert: Nationalismus. Wer aber bei
weltweit 258 Millionen Migranten wegschaut, ist dumm. Mauern werden
nie so hoch sein, dass Menschen sie nicht irgendwann einreißen. Da
ist es klüger, sich dem Problem zu stellen. Rückschläge
einkalkuliert.

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