Von Reinhard Kowalewsky
Der Vorschlag der Verbraucherschützer, Fluggesellschaften zu einer
Insolvenzversicherung für Tickets zu verpflichten, ist vernünftig.
Seine Stärke liegt darin, dass er die Verbraucher schützt und
marktwirtschaftlich funktioniert. Was den Verbraucher angeht:
Versicherungskonzerne können viel besser als Kunden einschätzen, ob
eine Airline von der Pleite bedroht ist. Was den Markt betrifft: Die
grundsolide Lufthansa würde die Versicherung nur wenige Cent pro
Ticket kosten, schwache Anbieter hingegen müssten zwei oder drei Euro
pro Reisendem zahlen. Gleichzeitig müssen die Grenzen einer solchen
Idee gesehen werden: Ist es im Zeitalter der Globalisierung wirklich
denkbar, dass Deutschland oder die Europäische Union allen in Europa
fliegenden Airlines eine solche Police zur Auflage machen? Und die
Verbraucher sollten auch selbstkritisch sein: Millionen Bürger buchen
Flüge bei Airlines aus den Golfstaaten, obwohl es bei denen keinerlei
Rechte für Arbeitnehmer gibt. Und jetzt sollen wir erwarten, dass
eben diese Schnäppchenjäger beim Buchen eines Fluges auf eine
bestehende Insolvenzversicherung achten? Vielleicht ja schon, denn es
geht ja um die eigene Kasse.
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