Wenn Ferdinand Piëch den Großteil seiner
Anteile am VW-Großaktionär Porsche SE verkauft, dürfte der Bruch
besiegelt sein: Mit seiner Familie, aber auch mit dem VW-Konzern, den
Piëch wie kaum ein anderer geprägt hat. Doch was kommt danach? Unter
Piëch bestimmte Piëch, wo es langging bei VW. Doch selbst nach seinem
Rücktritt als Aufsichtsratschef wird der weltgrößte Autohersteller
geführt wie ein kleiner Familienbetrieb. Natürlich werden die
Familien Piëch und Porsche versuchen, die Anteile zu übernehmen, man
hat kein Interesse an mehr Mitrednern. Die Frage ist, ob ein
weiterer, externer Großaktionär VW nicht gut täte, um sich aus dieser
Umklammerung zu lösen. Der Abgasskandal belastet VW schwer, gegen
Chefaufseher Hans Dieter Pötsch laufen ebenso Ermittlungen wie gegen
Vorstandsmitglieder. Und Tochter Audi wurde zuletzt von
Staatsanwälten durchsucht. Konsequenzen? Keine. Kaum vorstellbar,
dass dies in einem anderen Weltkonzern möglich wäre. VW muss sich
wandeln – vielleicht wird der Aktienverkauf rückblickend Piëchs
letzter Dienst für „sein“ VW.
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