Wenn die Post das Briefporto auf 70 Cent
erhöhen darf, hat dies einen Vorteil: Endlich könnte Schluss mit der
nervigen Salami-Taktik sein, das Porto in jährlichen Trippelschritten
von 55 Cent auf 58 Cent, 60 Cent und Ende 2014 auf 62 Cent zu
erhöhen. Falls die Preise nun stabil bleiben, müssen Kunden nicht
mehr laufend Marken mit Minibeträgen von einem oder zwei Cent kaufen,
nur damit die gekauften Marken weiter einsetzbar sind. Aber ist die
Preiserhöhung von 13 Prozent nicht ein zu kräftiger Schluck aus der
Pulle? Ja, weil die Mitarbeiter keineswegs so hohe Lohnsteigerungen
hatten. Ja, wenn man berücksichtigt, dass die Post viele Jobs in
Billiglohntöchter ausgliederte. Andererseits sollte dem Konzern
ermöglicht werden, die tägliche Zustellung trotz sinkender
Briefmengen beizubehalten. Und es stimmt ja, dass Briefe in vielen
anderen Ländern teurer sind. Was bedeutet dies? Falls das
70-Cent-Porto wirklich kommt, muss die Post versprechen, dass es für
den Standardbrief einige Jahre lang keinen Aufschlag mehr gibt – das
Ende der Salami-Taktik.
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