Beim digitalen Wandel an Schulen gilt der
Grundsatz „Pädagogik vor Technik“. Das ist nachvollziehbar – beim
Breitbandausbau aber fatal. Natürlich ist es sinnvoll, sich vor der
Anschaffung von digitalen Schultafeln oder Lernsoftware zu fragen:
„Brauchen wir die wirklich?“ Doch Glasfaserleitungen sollten im 21.
Jahrhundert so elementar sein wie der Stromanschluss. Auch der hat
Kreide und Tafel nicht obsolet gemacht, aber Lehrern die Chance
gegeben, Filme im Bio-Unterricht zu zeigen oder einen Beamer in
Deutsch zu benutzen. Jeder Pädagoge muss am Ende entscheiden, welche
didaktischen Methoden am besten zu ihm und seiner Klasse passen. Aber
jeder sollte zumindest die Chance haben, dabei auch digitale Medien
zu nutzen. Insofern ist es begrüßenswert, dass es jetzt Initiativen
von Kommunen, Land und Bund gibt; dass Fördergelder bereit gestellt
werden. Das ist wichtig, kommt aber zu spät. In spätestens fünf
Jahren sollen alle Schüler einen Internetzugang haben, versprechen
die Kultusminister. Eigentlich hätten sie den vor fünf Jahren haben
müssen. Bildung ist essenziell, um in der digitalen Welt zu bestehen.
Die Schüler von heute sind die Fachkräfte von morgen. Wir brauchen
mehr Tempo – nicht nur bei Internetanschlüssen.
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