Rheinische Post: KOMMENTAR Schnelles Streik-Ende

VON MARTIN KESSLER

Der Streik gehört zum legitimen Mittel der Arbeitnehmer, höhere
Löhne durchzusetzen. Aber die Streikenden müssen immer die
Verhältnismäßigkeit ihrer Aktion bedenken. Rücksichtslose
Arbeitskämpfe gefährden nicht nur den sozialen Frieden, sondern
können auch Unternehmen, Branchen und eine ganze Wirtschaft
ruinieren. Der Streik an der Düsseldorfer Uniklinik gehört zu der
Kategorie, wo sich auch Wohlmeinende fragen, ob hier der Grundsatz
der Verhältnismäßigkeit noch eingehalten wird. Oder ob es der
Gewerkschaft Verdi darum geht, mit radikalen Forderungen für neue
Mitglieder attraktiver zu werden. Denn die Weigerung, über neue
Stellen im Pflegebereich überhaupt nur zu diskutieren, spricht Bände.
Dabei hat Verdi nicht einmal Unrecht. Denn die Versorgungssituation
in deutschen Krankenhäusern mit Pflegekräften ist katastrophal. Mit
unverhältnismäßigen Streiks wird die Gewerkschaft aber ihr Ziel kaum
erreichen. Deshalb ist eine Schlichtung dringend erforderlich.
Deshalb muss die Landesregierung eine unabhängige Person dafür
finden.

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