Man kann es ja einfach mal versuchen. Per
Zeitungsinterview verkündet der Chef des Düsseldorfer Flughafens, er
hoffe darauf, dass spätestens im nächsten Frühjahr eine Entscheidung
über die Kapazitätserweiterung fällt. Was sich der erfahrene Manager
Thomas Schnalke von einer solchen Aussage versprochen hat, ist
rätselhaft. Ihm muss klar gewesen sein, dass er mit solchem Druck bei
der Politik eher das Gegenteil erreicht. Der Beweis dafür flatterte
ihm in der vergangenen Woche per Post ins Haus. Das Schreiben aus dem
Verkehrsministerium lässt wenig Interpretationsspielraum daran, wie
schlecht Schnalkes Einlassung im Hause von Minister Wüst angekommen
ist. Der Manager scheint etwas zu übersehen: Das Ministerium ist
verpflichtet, in dem Verfahren ausgiebig alle Seiten zu hören.
Angesichts von 40.000 Einwendungen gegen die Flughafen-Pläne wäre es
fahrlässig, sich zur Eile drängen zu lassen. Anstatt an falscher
Stelle Druck zu erzeugen, sollte der Flughafenchef seine Energie
darauf richten, die steigende Zahl der späten Landungen zu begrenzen,
und so dem Eindruck vorbeugen, man betreibe klammheimlich eine
Kapazitätserweiterung durch die Hintertür.
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