Die Energiewende ist ein international
beispielloses und atemberaubendes Projekt: Deutschland, einer der
stärksten Industriestaaten der Welt, will in nur einem Jahrzehnt
komplett aus der Atomkraft aussteigen und sich bis 2050 auch noch
nahezu vollständig aus der Energieversorgung mit Kohle und Gas
verabschieden. Das kann tatsächlich gelingen – aber nur dann, wenn
auch ein Politiker wie Horst Seehofer seiner enormen Verantwortung
für das Jahrhundertprojekt gerecht würde. Leider beweist der
bayerische Ministerpräsident zurzeit einmal mehr, dass für ihn
politische Verantwortung nicht die Maxime seines Handelns ist. Ihn
leitet vielmehr, wie er der CSU bei der bayerischen Kommunalwahl im
März eine sehr große Mehrheit beschert. Dafür ist er sich nicht zu
schade, Beschlüsse wieder infrage zu stellen, die für die
Energiewende von zentraler Bedeutung sind und die er noch vor einigen
Monaten im Bundesrat mitgetragen hat. Seehofer will nichts weniger,
als den Bau einer dringend benötigten Stromtrasse vom Nordosten nach
Bayern auszubremsen. So wird die Energiewende nichts.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Weitere Informationen unter:
http://