Wenn die CSU nun mit Fristvorgaben in die
Sondierungen für eine neue große Koalition geht, dann steht dahinter
nicht nur der Kalender mit bayerischen Landtagswahlen im Herbst, für
die die Christsozialen bald planen wollen. Dann entspricht das auch
den Erwartungen vieler Bürger, die es kaum fassen können, wie
Parteien, die für Stabilität stehen wollen, so lange mit instabilen
Verhältnissen jonglieren. Das Kalkül dahinter: heute schon durch
Regierungsverzicht für vermeintlich bessere Chancen bei den nächsten
regulären Bundestagswahlen 2021 sorgen. Das mag bei der FDP, der der
Sturz aus dem Parlament noch in den Knochen steckt, nachvollziehbar
sein. Auch die SPD kommt nicht daran vorbei, dass sie nach ihren
Beteiligungen an großen Koalitionen 2009 und 2013 kräftig schrumpfte.
Gemessen an den 40,9 Prozent zum Start der letzten SPD-Kanzlerschaft
sind die jetzigen 20,5 deprimierend. Aber wenn eine Million Wähler
von CDU und CSU zur AfD wechselten und eine weitere Million von SPD
und Linken zur AfD, dann müssten Schwarze wie Rote eigentlich wissen:
Mit Wegducken vor dem Problemlösen bekommen sie die nicht zurück.
Also braucht es klare Ansagen, wann es wie weitergeht.
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