Bei der Frage, ob Sporthallen als
Notunterkünfte dienen sollen, wird aus dem für viele Bürger
abstrakten Flüchtlingsproblem ein konkretes: noch weniger Unterricht
in der Schule, noch weniger Übungsstunden für den Breitensport. Die
Hoffnung, dass sich das alles bald regelt, weil weniger
Schutzsuchende zu uns kommen, trügt. Es ist nicht abzusehen, dass der
Strom der Menschen, die die Not treibt, stark nachlässt. Wenn sich
eine Sporthalle als notdürftige Unterkunft bewährt hat, wird sie auch
künftig in dieser Weise genutzt werden. Die Hallen sind mit Heizung
und Sanitäranlagen vergleichsweise gut geeignet (man könnte auch
sagen: weniger schlecht geeignet als Zelte). Für die Kommunen sind
sie die naheliegende Lösung für ein drängendes Problem. Doch diese
Tatsache entbindet Politik und Verwaltung nicht davon, noch stärker
nach Alternativen zu suchen: in ungenutzten Militäranlagen zum
Beispiel. Der Sport braucht seinen Raum. Und gerade bei der
Integration von Migranten leisten gut organisierte Vereine und
engagierte Übungsleiter Großartiges. Sporthallen, die nicht als
Notunterkünfte dienen, eignen sich übrigens vorzüglich, um mit
Flüchtlingen Badminton, Basketball oder Volleyball zu spielen.
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