Rheinische Post: Kommentar / Tödliche Entwicklung = Von Christian Schwerdtfeger

Die Bluttat an der Gesamtschule in Lünen macht
fassungslos. Warum sticht ein 15-Jähriger einen Mitschüler nieder?
Das Besondere an dem Fall ist jedoch nicht die Art des Angriffs,
sondern der Tatort. Tötungsdelikte in Schulen sind sehr selten; in
NRW gab es 2017 nicht einen einzigen Fall. Deshalb wäre es jetzt
falsch, die Sicherheit an den Schulen in Frage zu stellen. Das
Problem besteht vielmehr in der zunehmenden Bewaffnung von
Jugendlichen und jungen Erwachsenen in unserer Gesellschaft. Für
viele scheint es mittlerweile selbstverständlich zu sein, ein Messer
bei sich zu führen. Die Polizeimeldungen sind seit Monaten voll mit
Straftaten, bei denen Messer eine Hauptrolle spielen – und der
überwiegende Teil der Täter sind Heranwachsende. Die Polizei ist
dagegen weitestgehend machtlos. Denn es sind längst nicht mehr nur
die verbotenen Klappmesser, mit denen sich die Jugendlichen bewaffnen
und zustechen, sondern vor allem kleine und mittelgroße Küchenmesser,
die sie von zu Hause haben und auch sonst überall bekommen können.

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